Die Handlung des Romans "Katteken. Ein Frauenleben im Kaierreich" spielt um die Jahrhundertwende von 1898 bis 1905. Erzählt wird aus der Perspektive einer jungen Frau, deren Leben über verschiedene Stationen verfolgt wird: Kapitel 1 enhält das wechselvolle Leben der 14-jährigen Kathrin im münsterländischen Dorf Anlaup. Kapitel 2 zeigt Kathrin als Dienstmädchen in einem großbürgerlichen Haus in der Industriestadt Dortmund, ihren Kampf um gesellschaftlichen Aufstieg, Intrigen und Entehrung. Im 3. Kapitel steht Kathrin vor der Wahl, in die Armut einer Fabrikarbeiterin abzugleiten oder ihre Schönheit zu nutzen, um Geld und Ansehen zu erwerben. Doch je höher der Aufstieg, desto tiefer der Fall. Am Ende ihrer Laufbahn schließt sich ein Kreis. Die Personen, Schauplätze und Ereignisse sind historisch gründlich recherchiert.
Verbunden mit dem Katzenmotiv (Katteken = Kätzchen auf münsterländer Platt) stehen ihre sexuelle Gefühlsarmut, ihr Streben nach sozialem Aufstieg, ihre Sensibilität für Kunst (Jugendstil) sowie ihre Sehnsucht nach dem neuen Menschen. Ihr soziales Umfeld ist geprägt von der Spannung unterschiedlicher Lebensformen (Dorf, Industriestadt Dortmund, Weltmetropole Berlin), dem Kampf gegen alles "Fremde", der Unterdrückung von Minderheiten, Judenhass und der "Reinhaltung" der deutschen Sprache. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Leben der Frauen in der Zeit um 1900 sowie der politischen Dimension, die für das Leben damals immer wichtiger wurde: Immer häufiger wurde völkisches Gedankengut als etwas "Normales"angesehen und fand vermehrt Eingang ins Bürgertum und in den Unterricht an Schulen und Universitäten.