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In Kitsch, Konvention und Kunst, 1957 in der deutschen Erstausgabe erschienen (...), erledigte Karlheinz Deschner die Deutsch-Dichter der auch in dieser Hinsicht restaurativen Bundesrepublik mit der Schärfe, die sie sich redlich verdient hatten. (...) Erst war es ein Erschrecken, dann ein Frohlocken über einen wahrhaft befreienden literaturkritischen Akt. Seine Wirkung wurde seither von keiner institutionalisierten oder event-ualisierten Literaturkritik, und mochte sie auch die der mediengestützten Großkritik sein, mehr erreicht. (...) Jetzt, fünfzig Jahre später, in denen Deschner als Historiker der Kriminalgeschichte des Christentums so berühmt geworden ist, daß man ihn primär als solchen kennt, kehrt er mit einer Sammlung von 24 Aufsätzen zur Literatur und Literaturkritik, die zwischen 1955 und 2003 erstveröffentlicht, aber für diese Ausgabe revidiert wurden, zum Impetus seiner Streitschrift von 1957 zurück. Die Konfrontation von ,Poeten und Schaumschlägern' läßt ahnen, daß kein Preisnachlaß gewährt wird. Im Gegenteil: Deschner polemisiert, wie es sich für einen alten Wilden gehört, mit einer einschneidenden Verschärfung. (...) Diese Sammlung ist ein provozierendes, aber auch ein Heiterkeit stiftendes Buch. Deschner verfügt über die Gottesgabe (wessen sonst?), Mißratenes, Stilblühendes, hanebüchen Widersprüchliches, Stolzierendes, unfreiwilligst Komisches drastisch abzufeiern. Immer ist es indessen die (...) Verehrung der wirklichen Dichter, aus der sich die Leidenschaft der Kritik nährt. (Aus dem Vorwort von Ludger Lütkehaus)