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Diese Studie erklärt, wieso es zu einer Europäisierung der Ordnungspolitik im Fernsehsektor kam. Die regulative Policy der EG-Fernsehrichtlinie (»Fernsehen ohne Grenzen«) ist die abhängige Variable dieser Fallstudie. Diese Richtlinie wurde 1989 nach fast einem Jahrzehnt harter Verhandlungen verabschiedet und 1997 in einigen Bereichen modifiziert. So entstand langsam ein europäischer Binnenmarkt für TV-Pogramme, basierend auf Herkunftslandprinzip, gegenseitiger Anerkennung und minimaler Harmonisierung.
Die Fernsehrichtlinie war konfliktträchtig, etwa bei den Ausstrahlungsquoten für europäische Filme. Kompetenzstreitigkeiten zwischen Brüssel und den Mitgliedstaaten, Inhalte der Werberegulierung, Urheberrecht, Jugendschutzvorschriften und freier Zugang für alle Zuschauer zu Sportereignissen im Fernsehen riefen Konflikte hervor.
Der Autor identifiziert und bewertet die Faktoren, die zu den Entscheidungen geführt haben. Er zeigt, weshalb bestimmte Resultate zustande kamen; und weshalb andere nicht. Die zwei Verhandlungszyklen werden getrennt voneinander betrachtet und analysiert. In einer Schlussbetrachtung vergleicht er die Ergebnisse dieser beiden Analysen. Damit erreicht der Autor eine langfristige Bewertung des neuen europäischen Politikfelds Fernsehen.