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Seit einigen Jahren ist die Debatte darüber, ob Menschen prinzipiell einen freien Willen haben oder nicht, auch im deutschsprachigen Raum neu entflammt. Dieser Umstand liegt nicht zuletzt daran, dass sich insbesondere durch die neuen und rasant voranschreitenden Einsichten in die Funktionsweise des menschlichen Gehirns durch die Neurowissenschaften neue Herausforderungen und Problematisierungen ergeben haben. Die Diskussion um Willensfreiheit sieht sich damit mit Einwänden konfrontiert, die auch Folgewirkungen für die gesellschaftliche, politische und juristische Zuschreibung von Verantwortlichkeit betreffen. Eine entsprechende Auseinandersetzung ist daher nötig. In der englischsprachigen Philosophie und Theologie wird diesem Thema in den letzten Jahrzehnten eine hohe Aufmerksamkeit und eine intensive Diskussion entgegengebracht. Dabei besteht eine zentrale Fragestellung darin, ob Willensfreiheit und Determinismus miteinander vereinbar sein können oder nicht. Diese ausgedehnte Diskussion wird in diesem Buch ebenso dargestellt. Die Frage nach der menschlichen Willensfreiheit muss demzufolge in unterschiedlichen Kontexten geführt und erörtert werden. Dies hat auch für die christlichtheologische Urteilsbildung Relevanz, da es nicht möglich ist, die theologische Frage nach dem freien Willen abgelöst von philosophischen und naturwissenschaftlichen Perspektiven zu bedenken. Dabei wird von der Kontroverse zwischen Erasmus von Rotterdam und Luther ausgegangen, da hier die Diskussion in pointierter Weise geführt wurde, und in sie hinein werden aktuelle Überlegungen eingearbeitet. Andreas Klein bündelt die unterschiedlichen Theorien auch in theologischer Hinsicht und zeigt Perspektiven für die Diskussion auf.