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Theologie, die sich ihren Quellen zuwendet, trifft auf einen Grundbestand von Erzählungen, Liedern, Gebeten und Gedichten. Sie hat es also im Wesentlichen mit biblischen Überlieferungen zu tun, die in unterschiedlicher Weise einen poetischen Charakter tragen. Daraus ergibt sich als methodische Frage: Wird die Theologie ihren literarischen Quellen gerecht, wenn sie die Texte einer vorwiegend historischen, philologischen und systematischen Betrachtung unterzieht? "Poetische Theologie" bedeutet ein Plädoyer für den inneren Zusammenhang von Theologie und Poesie, und zwar sowohl in inhaltlicher als auch in methodischer Hinsicht. Sie stellt sich der Frage, wie Gott überhaupt wahrgenommen und von Erfahrungen Gottes angemessen gesprochen werden kann. Und sie tut das im aufmerksamen Hinhören auf Stimmen aus dem Raum des Poetischen und in lernbereiter Aufnahme poetischer Theorien. Darum wird ein poetisch-theologisches Gespräch mit Großen der Dichtung geführt: mit H. Heine, F. Hölderlin, E. Mörike, Th. Mann u.a. Erinnert wird an sprachphilosophische, poetologische und hermeneutische Einsichten von Herder bis in die Gegenwart, die einen Beitrag leisten können zu dem, was eine "Poetische Theologie" ausmacht. Der ständige Rekurs auf biblische Texte und ihre Deutung wird dabei für die gesamte Untersuchung maßgebend. Und ein Blick in die kirchliche Praxis bildet die Konsequenz, auf die das Ganze hinausläuft: eine poetische Fundierung von Spiritualität, Diakonie und Predigt.