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Der Ire James Craig (1818-1899) wurde 1845 von der Irisch-Presbyterianischen [-]Kirche als Judenmissionar nach Hamburg entsandt. Auf sein umfangreiches Wirken geht die Gründung der Jerusalem-Gemeinde in Hamburg zurück, in der insbesondere zum Christentum konvertierte Juden eine Heimat finden sollten. Dieser neue Typ von Gemeinde, die sich 1850 mit einer Abendmahlsfeier konstituierte, bot erweckten Christen die Möglichkeit, sich vielfältig zu engagieren. James Craig versuchte in all seinen Aktivitäten, die weit über Hamburg und Norddeutschland hinausreichten, dazu beizutragen, den christlichen Glauben zu intensivieren. Während seine Ideen im kirchlich-konfessionellen Milieu auf viel Widerstand stießen, fand er Gleichgesinnte in der Erweckungs- und Heiligungsbewegung, in den Freikirchen sowie in der Evangelischen Allianz. Zu seinem Kontaktnetz gehörten Judenmissionare unterschiedlicher Organisationen, die in ganz Europa während des 19. Jahrhunderts tätig waren, sowie die Protagonisten einzelner erweckter Kreise. Zudem engagierte er sich bei der Bibelverbreitung und der Traktatmission, welche den Druck und die Verteilung von Kleinschriften betrieb, die zur Bekehrung und einem entschieden christlichen Lebensstil aufforderten.
Craig gelang es, etliche Projekte in Deutschland mit anzustoßen. Sein ausgeprägt evange[-]likales ökumenisches Denken führte jedoch auch zu Abgrenzungen, sodass er seine hoch[-]gesteckten Ziele nur teilweise verwirklichen konnte.
Diese Studie, die sich erstmals monographisch dem Wirken James Craigs zuwendet, beleuchtet zugleich die internationale Verflechtung einiger Strömungen des Protestantismus im 19. Jahrhundert. Nicholas M. Railton hat sich bereits in mehreren [-]Werken mit dem [-]angloamerikanischen Netzwerk der Erweckungsbewegungen des 19. Jahrhunderts beschäftigt. Er ist Dozent für deutsche Sprache und Geschichte an der University of Ulster, Faculty of Arts in Coleraine/Nordirland.