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Ein Indizienprozess mit katastrophalen Folgen: 19 Jahre sitzt Leonhart Maurizius unschuldig im Zuchthaus - bis der Sohn des Oberstaatsanwalts, der ihn ins Gefängnis brachte, seinen Fall erneut untersucht ...
Der Kunsthändler Leonhart Maurizius wurde vor 19 Jahren aufgrund von Indizien und falschen Zeugenaussagen unschuldig als Mörder seiner fünfzehn Jahre älteren Frau verurteilt. Oberstaatsanwalt Andergast sieht keine Veranlassung, an diesem Urteil zu zweifeln. Doch da tritt sein Sohn Etzel auf den Plan: Er ahnt den wahren Zusammenhang und stellt gegen den Willen seines Vaters Nachforschungen an. Etzel untersucht mit seinem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn eine Geschichte voller Verwicklungen, Leidenschaften und Verlogenheit, bei der die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen. Er ruht nicht eher, bis die Unschuld von Maurizius erwiesen und der richtige Mörder ermittelt ist. Und tatsächlich wird Leonhart Maurizius nach fast zwanzig Jahren unverdienter Haft "begnadigt". Die Story um die Aufklärung eines ungeheuerlichen Justizirrtums war für den Moralisten Jakob Wassermann Anlass für ein weit profunderes Unternehmen. Einer ganzen Epoche - der des wilhelminischen Vorkriegsbürgertums - stellt der Autor hier die Diagnose. Sein Befund lautet: seelische Leere und Öde hinter einer repräsentativen Fassade, eine überalterte, in Konventionen erstarrte Welt, gegen die die Jugend zu rebellieren beginnt.