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Berufliche Identität in der Sozialen Arbeit ist eine Chiffre, die äußerst Heterogenes subsumiert. Bourmer systematisiert diesen komplexen Diskurs und entfaltet eine originelle Fragestellung: Nicht ideale, normative Setzungen interessieren, sondern die Frage: Wie deuten in der Sozialen Arbeit Tätige ihre berufliche Identität?
Zur Untersuchung dieser Subjektperspektive stellen Autobiographien herausragende Quellen dar. Diese retrospektiv und selbstreflexiv erzählten Bildungsgeschichten sind Prozesse der Selbstvergewisserung und Ausdruck von Identität.
Im Zentrum dieser Studie stehen die Autobiographien von Carl Mennicke, Margarete Cordemann und Hedwig Wachenheim. In ihren Lebensgeschichten spiegelt sich die Geschichte vom Deutschen Kaiserreich bis zur Bundesrepublik. Der gleichen Generation zugehörig, erleben sie entscheidende historische Zäsuren. Das exponierte Wirken von Mennicke, Cordemann und Wachenheim in der Sozialen Arbeit sowie deren Selbstdeutungen zeichnet Bourmer präzise und sensibel nach. Ihre Interpretation besticht durch einen überaus kritischen Blick auf diese autobiographischen Erzählungen.
Im Ergebnis widerspricht die Autorin weiten Teilen des Fachdiskurses: Sie plädiert für den konsequenten Abschied von immer wieder postulierten Identitätsidealen. Die Thesen dieser Forschungsarbeit haben direkt Relevanz für in der Sozialen Arbeit Tätige, für Profession und Disziplin sowie für die Gestaltung des Hochschulstudiums.