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Die Glocksee-Schule Hannover ist eine staatliche Angebotsschule von der 1. bis zur 10. Klasse, Aus einer Alternativschul-Gründung der 68er-Bewegung entwickelte sie sich zu einer einzügigen Gesamtschule. In dieser Zeit veränderte sich auch der Begründungszusammenhang des Projekts. Der antiautoritäre Impetus der Anfangsjahre wurde zunehmend aufgegeben. Gesellschaftliche Wandlungsprozesse und andere Aufwachsbedingungen von Kindern verlangten neue pädagogische Antworten. Eine Alternative zur Regelschule ist sie gleichwohl geblieben.
Im Teil 1 des Buches werden der kollektivgeschichtliche Prozess der Glocksee und ihre aktuelle Gestalt vorgestellt. Da die Autorinnen seit der Gründung Lehrerinnen an dieser Schule waren, geht es dabei um eine Praxis, die sie mit gestaltet haben. In ihre reflektierte Erinnerungsarbeit beziehen sie schulinterne Dokumente und Publikationen zur Glocksee ein. Die nachgezeichneten Entwicklungslinien sind nicht nur an die spezifischen Bedingungen des Schulprojekts gebunden, sondern von den gesellschaftlichen Entwicklungen seit '68 beeinflusst. Der Bericht steht daher auch als Beispiel für andere Projekte der antiautoritären Bewegung, die heute noch Bestand haben.
Im Teil 2 laden die Autorinnen zu einem genauen Blick auf das Schulleben und die Erfahrungen der Beteiligten ein. Mit Beobachtungsprotokollen und Interviews zeigen sie die Besonderheiten des Schulalltags und verbinden sie mit Rückblicken von ehemaligen SchülerInnen. Das kritische Urteil der Ehemaligen schärft den Blick für das Aktuelle, bestätigt Gelingendes und zeigt Schwachpunkte auf.