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Niemand, der danach fragt, wer er wirklich sei, ist bloß sein Gehirn. Und kein Computer versteht, was es heißt, sich nach sich selbst auf die Suche zu machen, auf die Suche nach dem eigenen wahren Selbst.
Die ewige Frage, ob es ein Leben nach dem Tode gibt, hat weniger mit dem Tod als mit dem Leben zu tun, worin Freiheit und Notwendigkeit zwanglos vereint wären. Wann immer die Frage ernstgenommen wird, hat sie die Idee des wahren Selbst zum Gegenstand. Das wahre Selbst ist im Leben nicht zu verwirklichen und bleibt doch der Grenzwert jedes authentischen Akts der Selbstsuche: "Werde, der du bist."
Die Meisterdenker der Gehirnwissenschaften und der künstlichen Intelligenz postulieren nun aber, dass alle Tatsachen des Lebens als Tatsachen des Lebens hier und jetzt, als "Fakten", rekonstruierbar seien.
Dabei verfehlen sie den Zusammenhang zwischen dem wahren Selbst und der Transzendenz des Ich. Sie sind unempfänglich für den Horizont des Selbstseinswollens, dem die innerste Sehnsucht des Einzelnen seit jeher gilt: die Erlösung zum eigenen Sein.