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Der österreichische Autorenfilmer Michael Haneke gilt als der gegenwärtig wichtigste deutschsprachige Kinoregisseur. Namentlich gegen Oliver Stone und Quentin Tarantino fokussiert Haneke die eigens verfaßten Plots seiner Filme auf den Schmerz, die Unfaßbarkeit des Leids, wobei der Tat jegliche Motivation vorenthalten wird und die Gewalt wieder als genuin Fremdes, als das Andere der scheinbar befriedeten Gesellschaft sichtbar wird.
Jörg Metelmanns Studie analysiert die ästhetischen Verfahren Hanekes und zeichnet unter Rückgriff auf die Anti-Illusions-Dramaturgie Bertolt Brechts sowie auf Walter Benjamin, Peter Bürger und Gilles Deleuze nach, wie sich Haneke als ,letzter Avantgardist' gegen die postmoderne Bild-Spektakelgesellschaft auflehnt, indem er an der Trennung von Kunst und Leben in der Moderne festhält, um so einen Ort der Kritik an den ubiquitären (Gewalt-)Bildern zu reetablieren. Auf dieser Grundlage regt Metelmann eine Neuausrichtung der medienwissenschaftlichen Methodologie im Sinne einer umfassenden Vertextung medialer Produkte an.