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Verklärungen und Dämonisierungen, die das russische Verhältnis zu Deutschen und Deutschland formten, bilden den Schwerpunkt des zehnten Sammelbandes und begründen den Abschluss der "West-östlichen Spiegelungen".
Anhand der Wahrnehmungsmuster von Erzählern, Dramatikern und Lyrikern der russischen Weltliteratur wie Turgenev, Tolstoj, Dostoevskij, Leskov, Cechov, zeigen namhafte Experten Vorurteile und Meinungen auf, die Auskunft geben über die sich verändernden Sichtweisen während des "Silbernen Zeitalters" und danach.
Zum thematischen Spektrum des Sammelbandes gehören ebenfalls die Deutschlandbezüge in der russischen Publizistik und im Musik- und Kunstleben. So erschütterte das Entstehen des Deutschen Reiches in einer Epoche nervöser gesellschaftlicher wie politischer Spannungen altgewohnte Überzeugungen. Und nicht wenige Künstler reagieren auf diese Entwicklung mit Zeichen politischer Einseitigkeit und nationaler Überheblichkeit.
Den deutschfeindlichen Stimmungen in einer sich dynamisch entwickelnden russischen Öffentlichkeit stehen wiederum alte Konstanten kultureller Verbundenheit und gegenseitiger Anregung in Wissenschaft, Philosophie und Kunst gegenüber. Diese überdauern den Ersten Weltkrieg und geben der Beziehung durch die gemeinsame Erfahrung der Moderne immer wieder neue Impulse.