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Figuren, in der Geometrie ebenso beheimatet wie in der Rhetorik, in der bildenden Kunst und im Tanz, lassen sich als Raumgestalten, aber auch durch ihre Hervorbringung, d.h. als Gesten oder Sprechakte beschreiben. Eine Figur, etwa ein Kreis oder eine Pirouette, kann als poetologisches Modell fungieren, indem sie die zeitliche Dimension eines Werks abbildet und zugleich einen schematischen Überblick über die literarische Form als ganze gewährt. Überdies erfüllen Figuren textkonstitutive Funktionen: Sie bestimmen die rhetorische Struktur eines Textes, stellen als abstrakte Motive textimmanente Beziehungen her oder strukturieren die fiktive Welt. Von besonderer Bedeutung ist diese strukturbildende Funktion da, wo es um die Darstellung unübersichtlicher Erfahrungszusammenhänge geht - im autobiographischen Roman. In exemplarischen Lektüren von Romanen, Erzählungen und Essays u.a. von Lessing, Moritz, Keller, Proust, Rilke und Valéry entwickelt dieses Buch ein poetologisches Konzept der Figur.