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Die Entgrenzungsbestrebungen der Nachkriegsmoderne und der Einzug des Fernsehens in die Privathaushalte verlaufen spätestens ab 1960 nicht mehr parallel, sondern weisen entscheidende Berührungen und Verschränkungen auf, wodurch ihr vermeintlich antagonistisches Verhältnis unterwandert wurde. Entsprechend nutzte man das Medium nicht länger nur zur Berichterstattung über Kunst, sondern nahm es verstärkt als Schauplatz und Gegenstand künstlerischen Arbeitens wahr. Der interdisziplinäre Band erörtert die Wechselbeziehungen zwischen Kunst und Fernsehen und fragt nach dem sich bis heute stetig wandelnden Stellenwert des Fernsehens als Ort künstlerischer Intervention. Im Blickpunkt stehen Auseinandersetzungen mit fernsehtypischen Formaten, die fasziniert oder kritisch anerkennen, dass die Gegenwart nicht ohne die Bild- und Erzählsprache des Fernsehens und seine sozialen Funktionen zu denken ist. Neben Fallbeispielen aus den Bereichen Video und Performance Art versammelt der Band auch solche der Performing Arts, weil sich namhafte Komponisten und Theatermacher ebenfalls darum bemühten, für ihre Kunst eine dem Fernsehen angemessene Form zu finden.