Ende der Bonner Republik?: Der Berlin-Beschluss 1991 und sein Kontext (Parlament und Öffentlichkeit)

Am 20. Juni 1991 beschloss der Bundestag in Bonn, dass Berlin - neben der Funktion als deutscher Hauptstadt - auch Sitz von Parlament und Regierung sein sollte. Die mit knapper, aber eindeutiger Mehrheit getroffene Entscheidung ist auch eine Folge der deutschen Wiedervereinigung am Ende des Kalten Krieges. Der Umzug des Politikbetriebs vom westlichen an den \u00f6stlichen Rand des Landes erfolgte zudem inmitten sich beschleunigender Ver\u00e4nderungsprozesse in Politik, Gesellschaft, Kultur und Medien. Dabei wurde das Selbstbild der Deutschen neu verhandelt - metaphorisch repr\u00e4sentiert durch die Ortsnamen \u00bbBonn\u00ab und \u00bbBerlin\u00ab.



Dieses Buch rekonstruiert die Entscheidungsfindung im Parlament. Es reflektiert den Prozess des \u00dcbergangs im Lichte zeitgen\u00f6ssischer \u00e4sthetischer und intellektueller Diskurse. Und es analysiert sowohl Erinnerungen als auch literarische Repr\u00e4sentationen der \u00bbBonner Republik\u00ab, die dieser Zeit und diesem Raum bis heute Gestalt geben. In der Summe entsteht ein facettenreiches Bild der Bundesrepublik kurz nach der Wiedervereinigung - mit der Frage: Was war und was bleibt von Bonn?<\/P>"