Kirchners Bestreben, Bewegung künstlerisch umzusetzen, fokussiert sich in den Bereichen Varieté, Zirkus und Tanz, gipfelnd in den Jahren der »Brücke« in Dresden und Berlin. Hier wird Tanz auch zur Metapher für Erotik. Die gesundheitlichen Folgen des Ersten Weltkriegs führen Kirchner in die Schweiz, wo ihn die tanzenden Bauern zu kraftvollen Holzschnitten inspirieren. Bei einer Deutschlandreise 1925/26 nach Dresden begegnet er Mary Wigman und ihrem expressionistischen Ausdruckstanz, den er in Zeichnungen und einem Gemälde festhält. In seinem Spätstil finden die Tanz-Darstellungen zu einer symbolisch aufgeladenen Bildsprache.