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Das Leben und Arbeiten im Einklang mit der Natur und dem Natürlichen stand von Beginn an im Mittelpunkt des Schaffens der »Brücke«-Künstler. Jährliche Aufenthalte an der See waren für alle selbstverständlich. Doch keiner von ihnen hat die Ostseelandschaft in vergleichbarer Intensität ins Bild gesetzt wie Karl Schmidt-Rottluff.
Beginnend im Jahr 1906 wurden seine Reisen und Aufenthalte zur lebenslangen Gewohnheit, die er erst im hohen Alter aufgab. Regelmäßig reiste der Künstler für mehrere Sommerwochen in verschiedene Regionen der Ostseeküste, sein Radius reichte dabei von der westlichen Küste in Schleswig-Holstein bis zur Kurischen Nehrung in Hinterpommern. Während dieser Aufenthalte steigerte sich Schmidt-Rottluff in einen expressiven Farbenrausch. Es entstanden die furiose Reihe der Dünen-Akte und weitere Figurenbilder in der Landschaft. Später fand er im reinen Landschaftsbild Ruhe, Entrückung und Erholung zugleich. Die beschauliche Schilderung der Lübecker Bucht bei Sierksdorf bestimmt seit den 1950er Jahren sein Spätwerk. In einzigartiger Weise verknüpfte Schmidt-Rottluff in diesen Bildern die charakteristischen Eigenschaften der Landschaft mit seinem subjektiven Blick und Empfinden.