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Bis ins Detail genau ist die Skizze für einen Gelenkflügel ausgeführt. Die Bauteile sind einzeln gezeichnet, filigrane Striche verdeutlichen die Funktion der Streben und Stäbe. Die Studie wirkt wie ein moderner Entwurf, erdacht von einem Luftfahrtingenieur unserer Tage mithilfe von Computer und 3-D-Grafikprogramm. Und doch stammt sie aus der Renaissance, wurde durch bloßes Begreifen und Beobachten der Natur möglich. Gezeichnet hat sie Leonardo da Vinci, jener Meister der Kunst und Wissenschaft, der bis heute das Idol vieler Erfinder, Techniker und Forscher ist. Leonardo beschäftigte sich nicht nur mit Flügeln. Er dachte sich auch mechanische Wunderwerke mit Zahnrädern, Schneckengetrieben und Seilzügen aus. Seinen akribischen Skizzen haftet eine Mischung aus Realem und Fantastischem an. Sie wirken, als könnten sie sofort gebaut und in Betrieb genommen werden. Egal, ob er ein futuristisches Fluggerät oder ein hydraulisches Pumpenwerk entwarf - alles wirkt so exakt, als hätte er etwas bereits Existierendes abgezeichnet. Dabei entstanden diese Arbeiten allein aus seiner schier unerschöpflichen Erfindungsgabe heraus.
Leonardo da Vincis Aufzeichnungen - in der Welt verstreut
Seine Ausbildung absolvierte der Mann aus Vinci in der Toskana, der eigentlich Leonardo di ser Piero hieß, bei einem Bildhauer. Erst später wurde er als Maler, Ingenieur, Philosoph, Architekt und Anatom berühmt. Leonardo arbeitete für die Fürstengeschlechter der Borgia und der Sforza sowie den Vatikan. Er schuf Bilder und Fresken wie die Mona Lisa oder das Abendmahl und entwarf Gebäude oder Denkmäler. Mit seiner Hilfe wurden Sümpfe trockengelegt und Festungen errichtet. Sein immenses Wissen war universell und tiefschürfend. In vielen Bereichen war er jedoch auch ein Geheimniskrämer. So verfasste er alle seine Erklärungen und Texte in Spiegelschrift - möglicherweise um zu verhindern, dass jedermann sie sofort lesen konnte. Seine Aufzeichnungen schrieb er in Notizbücher, die sogenannten Codices. Heute sind sie in aller Herren Länder verstreut.
Skizzen und Modelle in einem Buch zusammengeführt
Der Band zur Ausstellung »Leonardo da Vinci. Vorbild Natur - Zeichnungen und Modelle« führt jetzt viele seiner Skizzen in großformatigen Bildern wieder zusammen. Daneben setzen die Macher Modelle aus den 1950er-Jahren, die nach seinen Vorlagen gefertigt wurden. Fluggeräte, Hebeanlagen oder Befestigungen zeigen, wie sehr die Arbeit Leonardos einem modernen Forschungsprojekt aus Biologie und Technik ähnelt. Zusätzlich sind Arbeiten von Nachfolgern da Vincis abgebildet. Sie machen deutlich, welchen Einfluss sein Schaffen auf seine Nachwelt hatte. Als Autoren konnte der Hirmer Verlag Koryphäen wie den Sorbonne-Professor Patrick Boucheron, den Renaissance-Experten und Geschichtsprofessor Pascal Brioist oder die Bionikerin Olga Speck gewinnen. Sie erklären, wie das Universalgenie Leonardo da Vinci die Natur beobachtete, um die Mechanik zu verstehen und so zu dem wurde, was er war - einem der größten Ingenieure der Geschichte.
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