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Wie definieren wir kulturelle, soziale, emotionale Identität? Was beeinflusst deren Entstehung? In ihrem gesamten Werk kreist die französische Künstlerin Lili Reynaud Dewar (*1975, La Rochelle) um diese Fragen und greift dabei beständig auf künstlerische und gesellschaftliche Subkulturen des 20. Jahrhunderts zurück. Ein zentrales Element von Ausstellung, Performance und Katalog Teeth, Gums, Machines, Future, Society sind sogenannte Grills - aus Edelmetallen geformter Zahnschmuck, der in der Rap- und Hip-Hop-Kultur eine reliquienartige Funktion einnimmt und damit zum Statussymbol wird. Durch die Vereinnahmung der Grills als weiße, europäische Künstlerin provoziert Lili Reynaud Dewar nicht nur Fragen nach kultureller Aneignung und deren Legitimation. Gleichzeitig erweitert sie die Thematik um den Topos des Cyborgs: die Verschmelzung zwischen Mensch, Maschine und Natur, bei der normative Grenzen wie Klasse, Rasse und Geschlecht in den Hintergrund treten. In Gesprächen der Künstlerin mit den Performern arbeitet die Publikation die zentralen Themen ihrer Arbeit heraus. Zudem finden sich in der Publikation Auszüge aus dem Cyborg Manifesto der Feministin Donna Haraway sowie Filmstills und Fotos der Performances und Ausstellungsräume.