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Potemkinsche Dörfer zwischen Pinien: In ganz Italien wurden unter Mussolinis Diktatur sogenannte Borghi gebaut, am Reißbrett geplante Mustersiedlungen im Sinne der proklamierten faschistischen Agrarreform. Besonders in Sizilien stehen sie nach wie vor leer, sind Kulissendörfer geblieben. Johanna Diehl (*1977) dokumentiert in ihrer puristisch-strengen Serie Borgo mit der Plattenkamera über 20 dieser utopischen Plansiedlungen und zeigt sie als geisterhafte Theaterszenerien mitsamt Parteigebäuden und Triumphbögen. In der Folge Romanità untersucht die Fotografin Materialien und Bildprogramme öffentlicher Gebäude Roms aus dieser Zeit: Marmor und martialische Fresken schlagen historische Bögen vom alten Rom bis zum Faschismus und bestimmen bis heute die Atmosphäre in Ministerien und im Kongresszentrum der Stadt. In Alleanza findet Diehl architektonische Belege für eine unheilige Allianz zwischen Kirche und Staat in den Jahren der Diktatur, wie sie in der Formensprache damaliger pathetischer Kirchenbauten Ausdruck fand.