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"Ich kenne doch eine Stelle", sagte Onkel Bernhard, "wo der Holunder immer so prächtig blüht. Warum
sollte ich es nicht auch mal mit Holunderwein versuchen!" Der Holunderwein geriet vortrefflich,
denn mein Onkel ist für seine Obstweine berühmt. Doch schon nach dem ersten Glas wurde ihm
furchtbar schlecht. Eigenartig!
"Dann hast du die Beeren wohl nicht gekocht", vermutete sein Freund, der Apotheker. "Holunderbeeren
enthalten nämlich ein Gift, das beim Erhitzen zerstört wird."
Nun, das Erhitzen ließ sich ja nachholen. Onkel Bernhard kochte den Wein mit Gelierzucker auf und
bereitete daraus Holundergelee. Der schmeckte vor allem seiner neunjährigen Tochter Ulrike so gut,
dass sie sich morgens ihre Brote dick damit bestrich. Onkel Bernhard sah es, dachte aber an nichts
Arges, bis er einen Brief von Ulrikes Lehrerin erhielt. Entsetzt las er: "Bitte sorgen Sie dafür, dass Ihr
Kind nüchtern zum Unterricht kommt!" -
Mit dem Rest des Gelees hat Tante Roswitha Streuselkuchen gebacken ...