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LAND
Die Vielfalt der Lebensräume in Baden-Württemberg und die Veränderung der Landschaft zeigen die Luftbildaufnahmen von Manfred Grohe. Das perfekte handwerkliche Können des renommierten Fotografen wird bei jedem der 143 großformatigen Bilder deutlich, die auch kleinste Details noch erkennen lassen. Diese ästhetisch gelungene Bestandsaufnahme ist so faszinierend wie erschütternd.
Knappe und zugleich präzise Texte der Journalistin Brigitte Henkel-Waidhofer erläutern in kongenialer Weise die Fotos.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.
Aus dem Buch:
Kapitel "Energie - Alle sind gefragt"
Goethes letzte Worte sind Legende: »Mehr Licht!« Die Zeiten haben sich geändert. Weniger Licht. Weniger Energie. Licht aus beim Verlassen eines Raumes, das Auto schon mal stehen lassen, stattdessen zu Fuß gehen, und wenn neue Fenster, dann die richtigen. Energiesparen ist nicht schwer. Gewohnheiten stehen im Weg. Aber Gewohnheiten lassen sich ändern - immer auch die Effizienz im Blick. Atomkraftwerke werden überflüssig.
Die heutige Nutzung fossiler und nuklearer Energiequellen gefährdet das Erdklima und produziert, wie die Katastrophe in Japan jüngst bewiesen hat, unverantwortliche Risiken. Goethe steht vielen Völkern zur Verfügung, Energie in ausreichendem Maße nur Menschen in industrialisierten Ländern. Und die - wir! - vergeuden die Ressourcen in erheblichem Umfang, während Milliarden Menschen in anderen Weltregionen bitter leiden unter dem Mangel an erschwinglicher und sauberer und sicherer Energie.
Abhilfe schaffen muss ein klügerer Umgang mit den Ressourcen. Und die vollständige Umstellung auf Sonne und die daraus abzuleitenden Energieformen, wie Windenergie, Bioenergie, Wasserkraft, Wellenenergie und die Wärme aus dem Inneren der Erde. Zukunftsfähig wäre die Versorgung dann, »nachhaltig« würde Erhard Eppler sagen, der Sozialdemokrat, der milde belächelt wurde, als er diesen Begriff Ende der Siebziger Jahre in die Politik einführte. 15 Jahre später wollte der Grüne Jürgen Trittin nicht ablassen von der Klage über Stand-by-Schaltungen und musste sich verhöhnen lassen. Heute ist die Zukunft Gegenwart und zumindest die Forderung Allgemeingut: Der Klimawandel muss in erträglichen Grenzen gehalten werden, die Umstellung innerhalb dieses Jahrhunderts abgeschlossen sein. Die nächsten Generationen sind darauf angewiesen.
Unsere Möglichkeiten sind breit gefächert: Erzeugt und effizient genutzt werden können die aus erneuerbaren Energien zu gewinnenden Energieträger - Strom, Wärme unterschiedlicher Temperatur, Brenn- und Kraftstoffe - lokal, regional, aber auch in größeren überregionalen Strukturen in sehr vielfältigen Formen. Nicht nur stetige technische Weiterentwicklung, auch die Abkopplung von immer knapper werdenden Energierohstoffen sichert eine umweltverträgliche und zugleich erschwingliche Energieversorgung. Wie ein Mosaik kann auch ein ganz persönliches Bild des täglichen Engagements entstehen. Ein Stein für jede Maßnahme: Kurze Wege zu Fuß, Tempolimit und Wärmedämmung, regionale Produkte und Bewegungsmelder. »Mehr Licht« ist Legende, weniger Licht steht für dieses neue, scharfe Bewusstsein. Es ist dringend vonnöten.