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In zahlreichen Gesprächen mit Musikjournalisten entfaltet der Dirigent, ausübende Musiker und Wissenschaftler seine Vorstellungen von einer möglichst werkgerechten Interpretation. Er weist auf die Schwierigkeiten hin, die sich aus der Aufführung historischer Musik ergeben. Am Beispiel seiner Erfahrungen mit den Werken Mozarts zeigt er deren Vielschichtigkeit und dramatische Spannung auf und trägt dadurch zu einem tieferen Verständnis der Werke des Musikgenies bei. Eingebettet sind diese Mozart-Dialoge in eine Analyse der kulturellen Situation unserer Zeit. Viele seiner Gespräche kreisen hier um die Begriffe Werktreue, Authentizität und Modeströmungen.
Harnoncourt unterstreicht die eminente Bedeutung der Kunst im Allgemeinen wie der Musik im Besonderen für die Entfaltung und Bewahrung menschlich-moralischer Werte: "Ein Computer kann nicht musizieren, er kann auch nicht lieben".
"Ich bin keiner, der zustimmt. Das kann ich erst dann, wenn ich auch die Gegenposition bedacht habe. Ich habe auch gern selbst Widerspruch - ich brauche jemanden, der meine Gedanken in Frage stellt." (Nikolaus Harnoncourt)