Die Messe als älteste Gattung abendländischer Vokalpolyphonie bot Bach in seinem letzten Lebensjahrzehnt das ideale Gefäß für die Zusammenfassung seiner kompositorischen Erfahrungen auf dem Gebiet der Vokalmusik. Zudem diente ihm der klassische Text der Messe als vorzügliches Beispiel für wort- und inhaltsbezogene Vertonung. In diesem Sinne besitzt die h-Moll-Messe gleichsam Vermächtnischarakter.
Der renommierte Bach-Forscher Christoph Wolff zeichnet in dieser leicht verständlichen Werkeinführung zunächst die Entstehung des Werks über die Jahre und Jahrzehnte nach und beschreibt die Strategien, mit denen Bach seine Kompositionen vor dem Schicksal des Vergessens bewahrte. Im zweiten Teil des Buches geht er auf die musikalische Gestaltung der einzelnen Werkteile und Sätze ein.