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Ohne ihn gäbe es keinen Volkswagen, er war der Mann, der die innige Verbindung von Mercedes-Stern und Hakenkreuz beförderte: Jakob Werlin, Daimler-Benz-Direktor, Rennfahrer, SS-Mitglied und Freund Adolf Hitlers, aber auch Informand der Alliierten im Krieg - eine schillernde deutsche Karriere.
Er war ein car guy, als die Autos noch motorisierte Kutschen waren, und die Automobile blieben sein Lebensthema. Der unpolitische Fachmann, als den er sich wähnte, wurde treuer Begleiter der Nationalsozialisten, er beförderte Hitlers Lieblingsprojekt, den KdF-Wagen, er verhandelte über die Gestellung von Zwangsarbeitern. Aber er bewahrte auch Menschen vor dem Konzentrationslager und vor dem Tod. Im Finale der "Tausend Jahre" wollte der Reichsführer SS Heinrich Himmler ihn und seine Vorstandskollegen verhaften, und nur das Kriegsende hat ihn gerettet.
Vor den Trümmern stehend, sah Jakob Werlin sich als Opfer, wurde interniert, fand später schnell seinen Weg - und wurde der, als den er sich immer sah: ein unpolitischer Automobilfachmann und Unternehmer.
Der Autor Horst J. Rieth, Jahrgang 1951, arbeitete viele Jahre in der Automobilindustrie als Arbeitsrechtler, Personalmanager, Bildungsleiter, später als selbständiger Rechtsanwalt. 2020 erschien von ihm "Zwei Marburger - Szenische Annäherungen an Hermann Reis und Hans Krawielitzki". Er lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in der Nähe von Stuttgart.