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Mit Sibirien, von dem Dostojewski meinte es liege am "ewigen Rand der Welt" verbinden viele Menschen irgendeine Vorstellung, ohne dass sie konkret viel darüber wüssten. So ging es der Autorin, Katharina Füllenbach, vor Antritt ihrer Reise auch und sie beschreibt ihre diesbezüglichen Phantasien mit einer Ansammlung von ausschließlichen schwarz/weiß Assoziationen, die diffus changierten zwischen ewigem Eis und Schnee, grauenhaften Gefangenenlagern und verborgenen sowjetischen Waffenlagern.
Im Herbst 2018 machte sie sich auf, diese vagen Bilder und Vorstellungen zu überprüfen und startete in Vladivostok am japanischen Meer zu einer Reise quer durch Sibirien bis nach Moskau. Mit der russischen Staatsbahn fuhr sie zwei Monate lang rund zehntausend Kilometer durch das Land, machte dabei in vierzehn Städten auf der Strecke Station und versuchte bei jeweils mehrtätigen Aufenthalten nicht nur die kulturellen, ethnischen und historischen Besonderheiten des jeweiligen Ortes zu erfassen, sondern auch von den aktuellen Lebensumständen der Bevölkerung einiges mitzubekommen.
Ihre Erlebnisse und Beobachtungen hat Katharina Füllenbach in einem informativen und kurzweilig geschriebenen Reisebericht zusammengefasst. Er ist eine lesenswerte und ergänzende Lektüre für alle, die sich für die russische Gegenwart, abseits von Moskau und St. Petersburg interessieren und mit dem Gedanken spielen, das riesige Land jenseits des Urals selbst zu bereisen.