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Da kommt's her, zwei Flüsse, mal gelenkig, mal am ganzen Körper traurig. Dort tritt's ein, den Weingartsteig und Kellerberg hinauf. Zwanglos mittendrin: Ein Städtchen. Bissfest und Grandezza.
Da passiert es, heftig von Vergangenheit umwickelt oder aufgeraute Gegenwart. Zwischen Schwedensex und N-Wort zwängt sich ein fremdes Ich wie eine Suchmaschine rein. Die Poesie misst nach, mal kinderfingerdicke Faust, mal flüsternd wie ein leeres Wespennest.
Forchheim - mal Debüt, mal Leerlauf. Mal weggesackt, mal Herzstück. Einstmals (oder noch?): Fränkische Bilderbuch-Kleinstadt. Nach Ansiedelung eines Technologiekonzerns zum stolz vermerkten Oberzentrum avanciert. Das Wappen zeigt auf Rot zwei silberfarbige Fische - einer falschen, aber desto beliebteren Etymologie zufolge leitet sich der Name der Stadt von »Forellen« ab.
Dieser appetitanregenden Spur folgend stellt sich die lyrische Rezeptur aus was mal war und was daraus geworden ist hautnah an Flossen, Kiemen, Schwanz zusammen: Dem, was dort die Strömungen der Zeit an respektablem oder lächerlichem verweile doch! heran- und wieder fortbugsierten.
Das Essbesteck ist historisch inspiriert, soweit es dichterischem Freiraum und dem angepeilten Minimum an Kleinstadt-Psychogramm nicht allzu neunmalklug im Weg steht.
Chronologisches Gewühl, poetisches, thematisches Gewimmel von einer dünnen Rosi bis zu Hegels Ironie der Weltgeschichte gehorcht dem Credo der Speisenkarte: Mal da, mal dort, kleine Welt in Sinnen, Vers abschmecken, hm sagen.