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Die Anfänge des Journalismus werden meist auf das 18. Jahrhundert datiert - doch bereits 200 Jahre zuvor profilierten sich die Vorläufer der uns heute bekannten Presseorgane. Vor dem Hintergrund der turbulenten Ereignisse der Englischen Revolution Mitte des 17. Jahrhunderts erlebte der Journalismus ein explosives, wenn auch kurzlebiges Wachstum. Die ersten Journalisten betraten die Szene, angeführt von der schillernden Figur des Marchamont Nedham, ein Mann mit zahlreichen Talenten - ein rassiger Schreiber, gebildeter Humanist, republikanischer Theoretiker und obendrein ein innovativer Mediziner. Gleichzeitig war er ein notorischer Wendehals, der sich nicht scheute, seine geniale Feder ganz gegensätzlichen Sachen zur Verfügung zu stellen. Immer stand er im Zentrum der politischen Ereignisse, als Propagandist des Parlaments, als Kämpfer für den todgeweihten König, als Sprecher von Cromwell und schließlich als Speerspitze für Karl II. Mit der englischen Sprache stand ihm ein Werkzeug zur Verfügung, das in Europa in Flexibilität und Subtilität seinesgleichen suchte. Sein Einfluss als politischer Theoretiker reichte noch bis in die Französische Revolution. Eine modern anmutende Persönlichkeit, die nicht nur auf die Geschichte des Journalismus ein Schlaglicht wirft, sondern auch auf die Ereignisse einer Revolution, die nicht zuletzt grundlegende Folgen für die Entwicklung der westeuropäischen und amerikanischen Verfassungen hatte.