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Menschen, die seit fast fünfhundert Jahren auf den Nürnberger Friedhöfen Sankt Johannis und Sankt Rochus im festen Glauben an eine Auferstehung und an ein ewiges Leben ihre letzte Ruhe fanden, hatten keine Skrupel, etwas über sich öffentlich zu machen. Denn wie hätten sie sich sonst ohne Bedenken mit den Epitaphien auf ihren Gräbern zu ihren Berufen bekannt, mit Namen, Werkzeugen und Produkten. Und vielleicht war es nicht nur der Gedanke an die ewige Seligkeit, der ihr Handeln bestimmte, sondern auch der Wunsch, bei ihren Nachkommen in Erinnerung zu bleiben, ihnen etwas zu hinterlassen, was über den Namen hinausging, etwas über ihren Stand, ihren Beruf, ihre Arbeit, vielleicht sogar etwas über ihr Denken und Wünschen. Was können also wir Nachgeborenen besser tun, als nach den Spuren zu suchen, sie zu verfolgen und sie zu lesen.
Viele dieser Spuren sind mit Bier, dem "flüssigen Brot" der Menschen in sehr oft schwierigen Zeiten verbunden. Bier nährte nicht nur die Menschen, es ernährte auch viele unter ihnen, nicht nur diejenigen, die unmittelbar mit seiner Herstellung und seinem Vertrieb zu tun hatten, sondern auch solche, die in komplementären Berufen dem Bier dienten, vom Bauer, der das Getreide bestellte, bis zum Kellner, der das Getränk ausschenkte. Schließlich bietet ein Besuch auf den Friedhöfen auch die Gelegenheit, der vielen Menschen mit Dankbarkeit zu gedenken, die sich über Jahrhunderte bemüht haben, diese Museen aus Stein und Metall zu erhalten und zu pflegen.