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"Ich kenne André de Richaud nicht, sein schönes Buch werde ich aber nie vergessen, es war das erste, das mir von Dingen erzählte, die ich kannte." So äußerte sich Albert Camus 1951 über "Der Schmerz", jenen Roman, der ihn nach eigener Aussage selbst zum Schriftsteller werden ließ. Wer war dieser Autor, dessen Buch Camus so beeindruckte? Was zeichnet sein literarisches Werk aus und wie wurde es von der Öffentlichkeit und der Kritik aufgenommen?
André de Richaud war ein französischer Schriftsteller, Dramatiker und Poet des frühen 20. Jahrhunderts. Diese Arbeit ist eine Einführung in Richauds Werk als Romancier. Seine Romane werden in ihren literarischen und historischen Kontext eingeordnet, verschiedene Interpretationsansätze und stilistische Charakterisierungen sollen das literaturwissenschaftliche Interesse an diesem verkannten Autor wecken.
Konkret werden folgende Aspekte von André de Richauds Romanen untersucht: Im ersten Teil wird die These aufgestellt, dass Richauds Romane in der Tradition des Gesellschaftsromans stehen. Hierzu werden in vergleichenden Lektüren einige Charakteristika der Romane herausgearbeitet, die für die Zugehörigkeit zu dieser literarischen Gattung sprechen. Im zweiten Teil werden Richauds Romane im Zusammenhang mit dem Existenzialismus betrachtet. Hier wird argumentiert, dass Richaud einerseits als Vorreiter des Existenzialismus betrachtet werden kann und dass, anderseits, seine späteren Romane von der Literatur und Philosophie des Existenzialismus beeinflusst wurden.
Der dritte und vierte Teil sind Richauds wichtigstem Werk, dem Roman "La douleur" ("Der Schmerz") gewidmet. In Teil drei geht es um die Rezeption des Romans bei seinem Erscheinen im Jahr 1931. Anhand der zahlreichen in der Presse erschienen Rezensionen wird der Frage nachgegangen, was 1931 an La douleur als skandalös wahrgenommen wurde. Der vierte Teil besteht aus einer stilistischen Charakterisierung von "La douleur" und einer Interpretation einiger stilistischer Besonderheiten des Romans.