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Die Veränderungen in den Ordensgemeinschaften haben in den letzten Jahren eine ungeahnte Dynamik aufgenommen. Organisatorische Veränderungen wie Fusionen werden für viele Orden und Kongregationen aufgrund des demographischen Wandels und finanziellen Drucks zu einer konkreten Handlungsoption.
Der stetige Mitgliederrückgang und die daraus resultierende Überalterung der Gemeinschaften führt immer häufiger zu Schließungen von Klöstern, zu Zusammenschlüssen von Ordensprovinzen sowie zu Überführungen von karitativen Einrichtungen in Stiftungen. Diese Entwicklungen stellen die einzelnen Orden vor herausfordernde Entscheidungen. Es geht um die Zukunft der Orden und damit gleichzeitig um eine tragende Säule in der Mitte der Gesellschaft. Gerade Orden prägen die Sozialisierung von Gemeinden und Regionen spürbar mit.
Seelsorge, Unterstützung von kranken, alten und auch jungen Menschen, aber vor allem das aktive christliche Leben, eine lebendige christliche Spiritualität sind für die Gesellschaft eine formende Grundlage. Doch die veränderten Rahmenbedingungen sind real und fordern neue Denkansätze und Lösungswege, die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen bzw. modern gesprochen zu managen.
Das Institut für Kirche, Management und Spiritualität (IKMS) an der Philosophisch-Theologischen Hochschule (PTH) Münster und die Fachstelle Franziskanische Forschung (FFF) haben sich mit dem im Oktober 2010 veranstalteten Symposium
"Veränderung als Chance begreifen - Fusionsprozesse in Orden" in einem ersten Schritt aus wissenschaftlicher Perspektive mit den strukturellen und personellen
Entwicklungen der Orden auseinandergesetzt.
Die interdisziplinäre Aufarbeitung und Einordnung von Veränderungs- und Fusionsprozessen in christlichen Orden stand dabei im Vordergrund.
Die übergeordnete Forschungsidee zielt indes darauf ab, die Situation der Orden aus unterschiedlichen Perspektiven zu beschreiben, zu analysieren sowie Entscheidungs-
und Handlungsspielräume zu diskutieren.
Dazu hat die Forschungsgemeinschaft eine Schriftenreihe mit dem Titel "Spiritualität - Management - Forschung" konzipiert. Neben einem Rückblick auf die Inhalte des Symposiums gilt es eine Plattform für aktuelle Beiträge zur Gestaltung von Veränderungen aus theologischer, soziologischer, psychologischer, finanzwirtschaftlicher, arbeitswissenschaftlicher und praktischer Perspektive zu initialisieren.