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"Nicht so sehr aus theoretischen, also dem Rational-Choice-Ansatz verpflichteten Erwägungen, sondern aus didaktischen Gründen entscheidet er sich für eine spielanaloge, gut verständliche Darstellungsform." Portal für PolitikwissenschaftDirekte Demokratie heisst, dass die Stimmberechtigten nicht nur über Personen-, sondern auch über Sachfragen entscheiden können. Aber Achtung: Sachabstimmungen allein machen noch keine direkte Demokratie. Abstimmungen, die «von oben» ausgelöst werden, sind oft ein Instrument zur Ausübung von Macht, nicht zur Teilhabe an der Macht. Wesensmerkmal der direkten Demokratie ist, dass eine Minderheit gegen den Willen der Mehrheit eine Sachabstimmung herbeiführen kann (sog. minoritäre direkte Demokratie). Direkte Demokratie bedeutet indessen nicht Volksherrschaft. Aber sie koppelt die politische Elite viel stärker an die Stimmberechtigten, als dies in der rein repräsentativen Demokratie der Fall ist.In diesem Buch werden Ursprünge, Einrichtungen und Verfahren der direkten Demokratie auf kompakte und verständliche Weise beschrieben und erklärt. Zunächst wird erläutert, was direkte Demokratie ist und welche Typen von Sachabstimmungen es gibt. Es folgt ein Kapitel über die Geschichte der direkten Demokratie. In Analogie zu einem Mannschaftsspiel werden die Spielregeln der direkten Demokratie in verschiedenen Staaten beschrieben, dann die Spieler vorgestellt, und es wird der Spielverlauf verfolgt, inklusive möglichen Fouls. Schliesslich werden die Spielergebnisse beurteilt. Zahlreiche aktuelle Beispiele, Abbildungen und Tabellen veranschaulichen und verdichten den Stoff.Der Autor:Professor Dr. Silvano Moeckli lehrt Politikwissenschaft an der Universität St. Gallen. Er ist ein ausgewiesener Kenner der direkten Demokratie und hat darüber mehrere Publikationen verfasst, so das Standardwerk «Direkte Demokratie. Ein internationaler Vergleich.» Missionen als Wahlexperte der UNO, der OSZE und des Europarates führten ihn nach Osteuropa, Afrika und Asien. 2012 erschien von ihm in der Reihe Kompaktwissen «Den schweizerischen Sozialstaat verstehen».Inhaltsverzeichnis:1 Einleitung1.1 Naglers Sepp und das Veto im Kanton St. Gallen 18311.2 Die abgeblasene Abstimmung in Griechenland 20111.3 Die Internationalisierung der Politik als Gefahr für die Demokratie1.4 Hoffnungsträgerin direkte Demokratie1.5 Idee dieses Buches1.6 Das «Spiel» der direkten Demokratie1.7 Trends seit 19942 Begriffe und Typen direktdemokratischer Verfahren2.1 Was ist direkte Demokratie?2.2 Begriffe zur direkten Demokratie und Typen von Volksabstimmungen2.3 Abstimmungsverfahren2.4 Der Kerngehalt der (direkten) Demokratie3 Geschichte der direkten Demokratie3.1 Der «Stammbaum» der direkten Demokratie3.2 Antike3.3 Schweizerische Eidgenossenschaft3.4 USA3.5 Frankreich4 Spielregeln4.1 Allgemeines4.2 Schweiz4.3 USA4.4 Bundesrepublik Deutschland4.5 Österreich4.6 Italien4.7 Frankreich4.8 Uruguay4.9 EU4.10 Beispiele von unfairen Spielregeln4.11 Beurteilung5 Spieler5.1 Staatliche Akteure5.1.1 Staatliche Akteure als Hauptspieler5.1.2 Regierung und Verwaltung5.1.3 Parlament5.1.4 Justiz5.2 Nichtstaatliche Akteure5.2.1 Politische Parteien5.2.2 Zivilgesellschaftliche Gruppen5.2.3 Spitzenverbände5.2.4 Einzelakteure5.3 Schiedsrichter6 Spiele und ihre Verläufe6.1 Zahl der Abstimmungen6.2 Wer spielt mit?6.3 Worüber wird abgestimmt?6.4 Wie oft wird abgestimmt?6.5 Wie hoch ist die Stimmbeteiligung?6.6 Warum gibt es Sachabstimmungen?6.7 Die Deutung und Durchsetzung des «Volkswillens»6.8 Der Meinungsbildungsprozess6.9 Neue Medien und direkte Demokratie6.10 Beispiele von Fouls7 Spielergebnisse7.1 Ein Analyseraster7.2 Funktionen für die politischen Strukturen7.3 Ein Modell des politischen Entscheidungsprozesses7.4 Funktionen im politischen Entscheidungsprozess7.5 Dysfunktion im politischen Entscheidungsprozess7.6 Ambivalente Funktionen der direkten Demokratie7.6.1 Reform des politischen Systems7.6.2 Finanzpolitische Funktionen7.6.3 Sozialpolitische Funktionen7.6.4 Direkte Demokratie und Minderheiten8 Abschliessende Beurteilung8.1 Wem nützt direkte Demokratie?8.2 Macht direkte Demokratie glücklich?8.3 Wollen die Menschen direkte Demokratie?8.4 Selbstherrschaft des Volkes?