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An den Flachküsten der südlichen Nordsee zu siedeln, war schon immer ein gefährliches Unterfangen. Seit der letzten Eiszeit steigt der Meeresspiegel unaufhörlich, und die vorherrschenden Winde aus Nordwest treiben bei schweren Stürmen die "Mordsee" in die Höhe. Die Angst vor verheerenden Sturmfluten ist daher ein bestimmendes Merkmal der friesischen Mentalitätsgeschichte und als Struktur von langer Dauer in der populären Überlieferung nachweisbar. Die Arbeit ist historisch angelegt, doch geht es nicht in erster Linie um eine präzise Darlegung dessen, was geschehen ist, sondern darum, anschaulich zu machen, wie die Friesen Sturmfluten bewältigt und erklärt haben. Dazu wird auf mentalitätsgeschichtliche und psychologische Ansätze Bezug genommen.
Nach einem Abriss der naturgeschichtlichen Entwicklung und Besiedlungsgeschichte der südlichen Nordseeküste werden Geschichten über die Herkunft der Friesen und über die Entstehung der legendären Friesischen Freiheit des Mittelalters behandelt, welche im kollektiven Gedächtnis bewahrt worden sind. Den Schwerpunkt des Buches bilden Erzählungen und Berichte über Sturmflutkatastrophen: Der Bogen reicht von sagenhaften Mutmaßungen zum einstigen Durchbruch des Ärmelkanals über die großen "Manndränken" des Mittelalters und der Neuzeit bis zu den Sturmfluten von 1962 und 1976. Das Buch schließt mit einem Kapitel zum globalen Klimawandel, der die Gemüter in der Gegenwart erregt. Ergänzend werden die öffentlichen Reaktionen auf die Tsunami-Katastrophe im Indischen Ozean vom 26.12.2004 mit den Bewältigungsmustern der Sturmfluten verglichen.