Die Zerschlagung von Gewissheiten ist konstitutives Merkmal postmoderner Gesellschaften. Vor diesem Hintergrund und speziell vor dem Migrationshintergrund der Mädchen und jungen Frauen türkischer Herkunft zielt die Untersuchung darauf ab, herauszufinden, ob und wie es den Jugendlichen in ihrer sexuellen Sozialisation gelingt, widersprüchliche Botschaften in ein individuelles Identitätskonzept zu integrieren. Anhand 18 qualitativer Interviews mit jeweils neun Mädchen und jungen Frauen deutscher und türkischer Herkunft werden entwicklungsbezogene Gemeinsamkeiten, kulturelle Differenzen und individuelle Besonderheiten differenziert herausgearbeitet. Von den empirischen Ergebnissen ausgehend werden Ansätze zur interkulturellen, sexualpädagogischen Mädchenarbeit verfasst und Empfehlungen für Schule und Jugendarbeit formuliert.