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Die Corona-Pandemie hat die Gesellschaft und ihre Ordnung so abrupt verändert, wie kein anderes Ereignis seit langer Zeit - und ihre Folgen werden noch lange nachwirken. Zu Beginn der Krise standen vor allem Expertisen von Virolog*innen im Mittelpunkt der öffentlichen Debatte. Angesichts der Tragweite der Veränderungen ist jedoch klar, dass auch sozial- und kulturwissenschaftliche wie philosophische Sichtweisen für die Bewertung der Pandemie unverzichtbar sind, denn: Die Corona-Krise ist eine gesellschaftliche Krise. Jenseits von Ansteckungs- und Mortalitätsraten hat sie tief greifende Auswirkungen auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das alltägliche Leben der Menschen selbst.
Die hier versammelten Beiträge sind in den ersten Wochen und Monaten des Ausnahmezustands entstanden. Sie vermessen die Situation in der »Corona-Gesellschaft« und zeigen Perspektiven für eine Zukunft nach der Krise auf. Damit bieten sie der breiten Öffentlichkeit neue Orientierung und ermöglichen den wissenschaftlichen Fachöffentlichkeiten einen ersten Austausch. Denn zur kollektiven Bewältigung der Epidemie ist nicht nur eine kritische Analyse der Lage nötig, sondern auch das Kultivieren eines Zukunftshorizonts mit Möglichkeitssinn.
Mit Beiträgen u.a. von Klaus Dörre, Markus Gabriel, Petra Gehring, Ulrike Guérot, Stephan Lessenich, Martina Löw/Hubert Knoblauch, Herfried Münkler, Andreas Reckwitz und Paula-Irene Villa Braslavsky.