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Im Juli 1938 treffen sich die Vertreter von 32 Nationen im französischen Evian-les-Bains und verhandeln über die Aufnahme von 500 000 "Flüchtlingen". Tatsächlich geht es um deutsche Staatsbürger jüdischen Glaubens, zehn Tage lang sind ihr Schicksal und ihre Zukunft Thema der Gespräche am Genfer See - ergebnislos. Die Ereignisse der Vergangenheit wirken bis in die Gegenwart.
Zum ersten Mal wird umfassend über die Konferenz von Evian berichtet und erstmalig werden auch die Konferenzunterlagen für den deutschen Sprachraum ausgewertet. So ermöglicht Jochen Thies Einblicke in die unterschiedlichen Sichtweisen der beteiligten Nationen. Gleichzeitig begleitet er den Weg von Robert Goldmann, der mit seiner Familie in die USA emigriert. Viele bleiben zurück. Wie es ihnen in Hitler-Deutschland ergeht, bildet einen weiteren Schwerpunkt des Buches. Der Blick geht auch nach München - wie reagiert das NS-Regime auf die Konferenz am Genfer See, was macht Adolf Hitler in diesen Tagen? Der Autor verfolgt mehrere Handlungsstränge und verknüpft die einzelnen Episoden zu einem Gesamtbild, das auch die heutige Flüchtlingsdebatte nicht ausspart.
Ist die Staatenwelt der Gegenwart in der Lage, die Lektion der zehn Tage von Evian zu begreifen und in praktisches Handeln umzusetzen? "Evian 1938" beschreibt das Spannungsverhältnis zwischen Traum, Wunsch und Wirklichkeit in dieser bewegenden und dramatischen Frage.