O'Higgins ist ein Name, den jeder in der englischen und spanischsprachigen Welt kennt. Straßen und Plätze in Südamerika tragen den Namen Bernardo O'Higgins, dem Befreier Chiles von der spanischen Kolonialherrschaft. Aber wer kennt schon seinen Vater?
Der Roman klärt über diese faszinierende historische Persönlichkeit auf, indem er die wechselvolle, grenzüberschreitende Geschichte dieses Waisenkindes aus dem irischen Sligo und späteren Vize-Königs von Peru aufzeigt. Diese facettenreiche Biographie des
- Jahrhunderts verbindet Metropolen, Kontinente und Kulturen und spürt einem Leben voller Höhen und Tiefen, Euphorie und Einsamkeit, Verzweiflung und Leidenschaft nach.
Der Autor, selbst zeitweise während seines Lebens ein Migrant, erlaubt sich am Beispiel dieses irischen Flüchtlings und dessen Wandels zwischen den kulturellen Horizonten eine Auseinandersetzung mit Geschichte, um letztendlich den Blick auf die unmittelbare Gegenwart zu lenken. Er verdeutlicht den Werdegang tradierter Beziehungen Europas und der neuen Welt, die im
- Jahrhundert vor aktuelle Bewährungsproben gestellt werden. Wenn diese Fragen zum Verständnis von Demokratie und Freiheit oder kultureller und religiöser Identitäten aufwerfen und das Trennende mit dem Verbindenden abwägen, dann ist durchaus ein politischer und gesellschaftlicher Vergleich statthaft.
Quo vadis Europa? Quo vadis Amerika?
So ist dieser Roman ein literarisches Zeitzeugnis - lehrreich und unterhaltsam in einem.