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Im April 1942 spricht das Tagebuch der einundzwanzigjährigen Hélène Berr noch von Lebensfreude und Musik. Die Literaturstudentin lässt sich ein Buch von Paul Valéry signieren und bekommt es mit einer persönlichen Widmung zurück. Im Juni bereits zwingt man sie, den Judenstern zu tragen. Ihr Vater wird vorübergehend festgenommen, weil sein Stern nicht ordentlich angenäht ist. Hélène Berr schreibt einige Monate nicht mehr, und als sie ihr Tagebuch 1943 wiederaufnimmt, tut sie es, um Zeugnis abzulegen von dem unglaublichen Unrecht, das um sie her geschieht. Ihre Aufzeichnungen sind an ihren Verlobten gerichtet, der Paris verlassen hat, um sich de Gaulles Truppen anzuschließen. Hélène Berr lebt nicht wie Anne Frank versteckt, sondern ist einer Organisation beigetreten, die den Angehörigen
deportierter Juden beisteht. So sieht sie mehr als andere und weiß sehr genau, in welcher Gefahr sie schwebt. Aber sie will nicht fliehen, weil Flucht für sie einem Verrat gleichkäme.