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Viele Details der Anfänge und Anliegen der Soziologie in der DDR wären verloren, hätte nicht einer ihrer führenden Köpfe, der 2009 verstorbene Helmut Steiner, Zeugnis davon abgelegt. Diese Auswahl von Werken Steiners - entstanden zwischen den frühen 60er Jahren und 2008 - dokumentiert, wie sich in seinem Wirken die Geschichte der Disziplin manifestiert: ihre Entstehung und Entwicklung, ihre spezifischen Fragestellungen und Methoden, aber auch die Probleme, die die Herrschenden in der DDR mit ihr hatten. Steiner ging es um das wissenschaftliche Verstehen großer sozialer Gebilde, um ihre Strukturierung und Dynamik, um ihre Veränderung durch Prozesse sozialer Mobilität. Er identifizierte empfindliche Defizite in der Beschreibung gesellschaftlicher Makrostrukturen, kritisierte ideologische Scheuklappen - in Ost und West - und trat, auch nach 1989, unermüdlich für eine aufklärerische, eingreifende Sozialstrukturanalyse ein. Die Auswahl, die die Herausgeber hier aus dem enormen Schaffen Steiners getroffen haben, betont den Bezug zu neuen und höchst aktuellen Problemen. Es geht nicht zuletzt um soziologische Antworten auf die Frage, was es mit der Erosion der zivilisatorischen Moderne auf sich hat - und wie man ihre Gefahren abwenden kann.