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Im literaturdidaktischen Diskurs werden unter "Spielgeschichten" zumeist Literaturadaptionen für Kinder verstanden. Entsprechende Wissenschaftler erhoffen sich von der "Spielgeschichte" eine erhöhte Motivation im Literaturunterricht sowie eine Verbindung von klassischer Literatur und neuen Medien. Als problematisch empfinden viele vor allem die Verbindung der häufig als "Elemente" bezeichneten Bestandteile "Spiel" und "Geschichte".
Die Autorin ordnet und durchleuchtet den entsprechenden Diskurs, die verwendeten Ansatzpunkte und Begriffe und stellt ihm die medienontologische Betrachtungsweise gegenüber. Anhand der sich aus Diskurs und Medienontologie erschließenden Kriterien untersucht sie systematisch die CD-ROM "Zwerg Nase - ein interaktives Märchen" von Cornelsen in Hinblick auf Performanz und Struktur. Dabei steht bewusst die Medienart bzw. das Medienprodukt im Vordergrund und nicht der Vergleich mit der literarischen Fassung. Eine Mikroanalyse anhand von Transkripten beleuchtet genauer die Erzählstrukturen und eröffnet neue Perspektiven auf ein valides Vorgehen bei der Analyse einer hypermedialen Spielgeschichte.
Im Anschluss wird anhand der Ergebnisse der literaturdidaktische Diskurs zur so genannten Spielgeschichte kritisch durchleuchtet. Die Autorin führt Defizite sowie Ansatzpunkte für die weitere Forschung an. Deutlich wird unter anderem, dass Begriffe wie "Geschichte", "Spiel" und "Medium" und ein Denken in "Elementen" in diesem Zusammenhang wenig hilfreich sind und die viel zitierte Interaktivität in Spielgeschichten vielleicht gar nicht so interaktiv ist, wie sie erscheint. Begriffliche und methodische Alternativen werden vorgeschlagen.