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Wer kennt sie nicht, die Filme, bei denen man sich die Haare rauft und denkt: "Das stimmt doch vorn und hinten nicht!", oder aber man klatscht in die Hände und jubelt: "Klasse, genauso ist es wirklich!". Warum gelingt es einigen Filmen, eine Geschichte so täuschend echt zu erzählen, dass sich der Zuschauer völlig in ihr verliert und am Ende womöglich vergisst, dass er gerade einen Film sieht? Warum müssen andererseits Filme ertragen werden, denen man anschließend vorwirft, sie hätten einem nicht nur kostbare Lebenszeit geraubt, sondern auch den Abend mit albernen Klischees verdorben? Liegt es jeweils nur an der brillanten oder desaströsen Geschichte, Inszenierung, Schauspielerleistung usw.? Oder aber gehört auch die entsprechende Authentizität dazu? Warum glauben immer noch einige Filmemacher, dass ein mittelmäßiger Stunt die Oberflächlichkeiten übertünchen kann und sich die Fehler "versenden"? Während meines Praxissemesters bei Studio Hamburg hörte ich dieses schreckliche Wort zum ersten Mal. Jenes Erlebnis gab den Anreiz, eine Diplomarbeit darüber zu schreiben.
Sebastian Pioch untersucht die Fragestellung, warum Authentizität beim Spielfilm so wichtig ist, auch wenn es sich nicht um einen Dokumentarfilm handelt. Er deckt auf, warum Filmemacher die Wahrheit kennen sollten, selbst wenn sie im Film anders erzählt wird.
Pioch hat zahlreiche, z.T. prominente, deutsche Filmemacher hinsichtlich ihrer Rechechetechniken befragt und dabei erstaunliches herausgefunden.
Lesen Sie, warum in deutschen Filmen zumeist das Klischee regiert und warum der Authentizität zu oft der Weg ins Kino bzw. ins Fernsehen versagt bleibt.