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Über den Verfall jahrzehntealter Paradigmen im Zeichen von Migration und Populismus.
In vielen Ländern der Welt wird die Idee des Wohlfahrtsstaates derzeit infrage gestellt, während das Thema Flucht und Migration dem Rechtspopulismus rasanten Auftrieb verschafft. Jahrzehntelang wirkmächtige Paradigmen wie das der gesellschaftlichen Solidarität und der globalen Gerechtigkeit verlieren an Akzeptanz, während die Furcht vor »unkontrollierter Einwanderung« das Vertrauen in das Funktionieren des Wohlfahrtsstaates untergräbt. Antworten auf die Frage, wer unter welchen Bedingungen zu »uns« gehört und an wohlfahrtsstaatlichen Leistungen teilhaben darf, erleben eine dramatische Verschiebung.
David Abraham untersucht das Wechselverhältnis von Einwanderung, Integration und Solidarität im kapitalistisch geprägten Westen des 20. und 21. Jahrhunderts. Am Beispiel von Deutschland, den USA und Israel zeigt der Jurist und Historiker, warum »soft on the inside, hard on the outside«, die einst für die Etablierung stabiler Wohlfahrtsstaaten grundlegende Formel, in Zukunft nicht mehr tragfähig sein wird. Ergänzung und Vertiefung finden diese Einsichten in einem lebensgeschichtlichen Interview über Geschichte und Herkunft, über Recht und Populismus, aber auch über Abrahams wechselhafte wissenschaftliche Laufbahn.