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Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs lebten über 250.000 jüdische Überlebende des Holocaust im von den Alliierten besetzten Deutschland mitten unter ihren ehemaligen Verfolgern. Atina Grossmann schildert anhand einer Vielzahl von Tagebüchern, Aufzeichnungen und Akten wie diese Menschen ihre Erfahrungen von Lager und Massenvernichtung verarbeiteten und wie sie ihr Weiterleben organisierten. Daneben stellt sie persönliche Dokumente aus der deutschen Bevölkerung und zeigt die Blickwinkel, die Juden und Deutsche unmittelbar nach dem Holocaust aufeinander hatten. Eindrucksvoll beschreibt die Autorin das Leben in Berlin in den Tagen und Wochen nach der Niederlage Deutschlands - die befreiten Zwangsarbeiter und die heimkehrenden Soldaten, Juden, die aus ihren jahrelangen Verstecken kamen und Flüchtlinge aus dem deutschen Osten. Atina Grossmann untersucht, wie Juden und Deutsche in Berlin und in den Displaced Persons Lagern der amerikanischen Besatzungszone um die Gunst der Alliierten wetteiferten, um materielle Unterstützung und um den Opferstatus. Sie beschreibt die Sehnsucht, zu einer Normalität zurückzukehren - bei der Arbeit, in den persönlichen Beziehungen und alltäglichen Begegnungen.