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Anlässlich des 200. Geburtstages von Franz Liszt widmet sich die Klassik Stiftung in ihrem Jahrbuch Weimars vielstimmiger Musikgeschichte, die vom Ruhm der literarischen Klassik nicht selten übertönt wurde. Bereits im frühen 18. Jahrhundert erlebte die Musikpflege in Weimar eine erste Blütezeit: Johann Sebastian Bach begab sich für fast ein Jahrzehnt in die Dienste des Weimarer Hofes und komponierte hier einen Großteil seines berühmten Orgelwerks. Neue Impulse empfing die Musikkultur der thüringischen Residenzstadt vor allem durch Herzogin Anna Amalia, in deren Auftrag Christoph Martin Wieland und Anton Schweitzer die Oper »Alceste« schufen. Mit Kapellmeistern wie Johann Nepomuk Hummel und Franz Liszt konnte Weimar im 19. Jahrhundert an seine eindrucksvolle Musiktradition anknüpfen. Dennoch verharrte die Tonkunst auch weiterhin im Schatten der Literatur. Das Jahrbuch 2011 beleuchtet nicht nur kompositionsgeschichtliche und aufführungspraktische Aspekte der Weimarer Musikkultur, sondern thematisiert auch Fragen des Sammelns, Archivierens und Ausstellens von Musikalien. Damit wirft es Schlaglichter auf ein einzigartiges Erbe, dem sich das Goethe- und Schiller-Archiv, die Herzogin Anna Amalia Bibliothek sowie die Museen der Klassik Stiftung Weimar in besonderer Weise verpflichtet fühlen.