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Das knstlerische Profil eines der grten Dirigenten des 20. Jahrhunderts, dessen perfektionistischer Anspruch ihn zunehmend menschenscheu werden lie.
Als der Dirigent Carlos Kleiber (1930-2004) starb, ging aus der Reaktion der Medien vor allem Eines hervor: Wie schwierig es zu sein schien, adquat mit einem Knstler umzugehen, der sich den Anforderungen des Kulturbetriebs weitgehend entzogen hatte.
Carlos Kleiber, der einzige Fall in der neueren Musikgeschichte, in dem der Sohn eines weltberhmten Dirigenten (Erich Kleiber) ebenfalls zu Weltruhm gelangte, mu als ein Unikat unter den Maestros der unmittelbaren Vergangenheit gelten.
Die perfekte Umsetzung musikalischer Vorstellungen in Krpersprache und Zeichengebung war die eine Seite des Phnomens Kleiber. Auf der anderen Seite wuchs mit dem Anspruch an Perfektion auch die psychophysische Anspannung, die den nahezu vollstndige Rckzug Kleibers von der Konzertbhne in seinen letzten Lebensjahren begrndete.
Jens Malte Fischers Essay ist der erste Versuch, das knstlerische Profil Kleibers zu erfassen. Er wird ergnzt durch zahlreiche, grtenteils unverffentlichte Fotos der Theater- und Opernstarfotografin Anne Kirchbach und eine Diskographie.