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Im Laufe der 1970er Jahre etablierte sich in der Bundesrepublik wie in vielen westlichen Ländern ein alternatives Milieu. Diese Gemeinschaft Gleichgesinnter strebte nach Idealen wie Selbstverwirklichung, Solidarität, Nachhaltigkeit und Ganzheitlichkeit, die sie den modernen Entfremdungserfahrungen entgegensetzte. Zugleich verfolgte sie das Ziel, die Gesellschaft als Ganzes zu verändern. Die linken Alternativen gründeten eigene "Projekte", in denen auf der Grundlage von kollektivem Eigentum, Selbstbestimmung und Überschaubarkeit neue basisdemokratische Formen des Arbeitens und Lebens erprobt wurden. Zwischen Arbeit, Freizeit, politischem Engagement und Privatleben wurde in den Wohngemeinschaften, Cafés, Buchhandlungen oder Frauenzentren ebenso wenig unterschieden wie zwischen Hand- und Kopfarbeit.
Im Zentrum dieses Bandes steht die transformatorische Rolle des alternativen Milieus zwischen den späten 1960er und den mittleren 1980er Jahren, seine spezifische Kultur, soziale Praxen sowie Selbst- und Fremdbilder. Neben der Bundesrepublik werden weitere europäische Länder betrachtet - nicht zuletzt, weil im alternativen Milieu selbst ein dezidiert transnationales Selbstverständnis vorherrschte.