Seit wann bevölkert der Homo Europaeus die Vorstellungswelten derer, die sich in Europa beheimatet wähnen? Woraus speisen sich Vorstellungen von und über den Europäer, und wie übersetzen diese sich wiederum in soziales Handeln? In dem Sammelband geht es nicht um die Frage, was am Europäer europäisch ist, sondern darum, wie und wo Vorstellungen vom Europäer entstehen, wie sie zirkulieren, sich verändern, in welchem Verhältnis sie zu anderen Zuschreibungen stehen und welche Folgen dies für die Betroffenen hat.
Aus dem Inhalt:
Wolfgang Schmale: Zur Debatte um "den europäischen Menschen" in den 1940er und 1950er Jahren
Sandra Maß: Ethnische Selbstverortung zwischen kontinentaler Solidarität und nationaler Identifikation nach dem Ersten Weltkrieg
Myriam Spörri: Zur sprachlichen und visuellen Konstruktion
der Blutgruppe A als europäisch, 1919-1933
Veronika Lipphardt: Die biologische Beschaffenheit des Europäers
in deutschen Sach- und Lehrbüchern
Lorraine Bluche/Kiran Klaus Patel: Das Motiv des bäuerlichen Familienbetriebs
Eva Kudrass: Der ausgestellte Europäer
Hansjakob Ziemer: Zur Konstruktion kultureller Identitäten durch Musik (1900-1930)