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Sechzig Jahre nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland fehlt es nicht an Stimmen, die ihre Entwicklung als eine beispiellose Erfolgsgeschichte erzählen. Dabei gerät leicht in Vergessenheit, wie mühsam und umstritten der demokratische Neubeginn nach 1945 war. Nicht wenige fürchteten zunächst, der Bonner Staat werde schon bald den Weg seines Vorläufers, der gescheiterten Weimarer Republik gehen. Die erste deutsche Demokratie, deren Untergang die meisten Zeitgenossen noch miterlebt hatten, war die Negativfolie, vor deren Hintergrund die zweite deutsche Demokratie konzipiert und an der sie immer wieder ängstlich gemessen wurde. Bis in die politischen Debatten der Gegenwart hinein wird auf die "Lehren aus Weimar" Bezug genommen und vor einer erneuten Gefährdung der Demokratie gewarnt.
Bonn, wie es sich im Spiegel Weimars sah: dieser Forschungsansatz wirft neues Licht auf die Gründungsgeschichte der Bundesrepublik. Sebastian Ullrich legt die erste umfassende und quellennahe Untersuchung des "Weimar-Komplexes" vor und schließt damit eine wichtige Lücke der Zeitgeschichtsschreibung.
"Sebastian Ullrich ist ein großer Wurf gelungen. Nach der Lektüre dieser Arbeit versteht man besser als zuvor, wie die zweite deutsche Demokratie zu dem wurde, was sie heute ist."
Heinrich August Winkler