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Aus Fehlern lernen: Einblicke in unterschiedliche Fehlerkulturen von der Philosophie über den Tanz und die Literaturwissenschaft bis zur Mathematik.
Lange galten Fehlleistungen - ob in der Alltagswelt, in den Künsten oder den Wissenschaften - grundsätzlich als Versagen, durch das Qualität gemindert, Vertrauen erschüttert, die Planung beeinträchtigt werde. Inzwischen hat man sich auf eine Fehlerkultur besonnen, die Unterlassungen, Missachtungen, Übertretungen oder Selbsttäuschungen nicht mehr primär mit Sanktionen belegt, sondern sie nach ihrem Innovationspotenzial befragt. Heute ist die Fehlertoleranz so ausgeprägt, dass das Scheitern als mögliche Chance für neues Gelingen und ungeplanten Erfolg anerkannt werden kann.
Aus dem Inhalt:
Ottmar Ette: Alexander von Humboldt oder das Glück, niemals anzukommen
Philipp Sarasin: Fehler und Vollkommenheit. Über Darwins >Origin of Species<
Gabriele Brandstetter: Fehltritte im Tanz, Lücken in der Choreographie
Alexander Honold: Der Erzähler als Fehler. Zu den Auftrittsbedingungen einer unzurechnungsfähigen Instanz
Christina Viragh: Fehlerschleife, mehr oder weniger schöpferisch
Hans Ulrich Reck: Fehl(er)leistungen - Diversa Moralia zu Alltäglichkeit und Medialität von Entstellungen
Felix Philipp Ingold: 2 × 2 = 5 - Künstlerische Vernunftkritik im russischen Modernismus
Christa Meyenberger, Marianne Ortner und André L. Blum: Der medizinische Irrtum. Vom menschlichen Versagen zum Fehler im System