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Die Sprechwissenschaft als transdisziplinäre Disziplin thematisiert die miteinander sprechhandelnden Menschen. Dabei zeigt sich immer wieder, dass das scheinbar mühelose "Hin und Her" kommunikativer Sequenzen in Wahrheit ein fragiles Gleichgewicht verschiedener Wirkungsfaktoren ist. Tatsächlich kann man bei genauerer Betrachtung der möglichen Störfaktoren immer nur erstaunt sein, dass die Mehrzahl zwischenmenschlicher Kommunikationen überhaupt erfolgreich zu Ende gebracht wird. Um Sprache in kommunikativem Miteinander verfügbar zu haben, ist sie an das Sprechen oder Schreiben gebunden. Sprechen wiederum ist ohne Leiblichkeit unmöglich. Insofern treten die körperlichen Prozesse Atmung, Stimmgebung, Artikulation sowie die Hörwahrnehmung als eine basale Facette der kommunizierenden Menschen in Erscheinung, die aus sprechwissenschaftlicher Sicht in der vorliegenden Schrift besonders thematisiert werden.
Entstanden ist dieser Sammelband als Resultat einer gemeinsamen Fachtagung des Fachbereichs Mündliche Kommunikation und Sprecherziehung der Universität Regensburg und der Gesellschaft für Sprechwissenschaft und Sprecherziehung (DGSS): Im Jahr 2019 feierte das Lehrgebiet Mündliche Kommunikation und Sprecherziehung den 50. Jahrestag seines Bestehens, weshalb passend zum Jubiläum die Tagung unter dem Motto "Zurück zu den Wurzeln? Die Bedeutung sprecherischer Elementarprozesse in der modernen Sprechwissenschaft und Sprecherziehung" stand. Thematisiert wurden zum einen die für das Fach historisch bedeutsamen Prozesse der Leiblichkeit des mündlichen Kommunizierens: Welche Bedeutung kommen der Stimme, dem Sprechen und Hören zu? Welche methodischen Konzepte ihrer Vermittlung haben sich bewährt? Welche Hilfestellung können Sprechwissenschaft und Sprecherziehung den Lehrenden im schulischen Kontext an die Hand geben? Zum andern wurde beleuchtet, welche historischen Wurzeln unser Fach mit geprägt haben und welche Konsequenzen sich daraus ableiten lassen.